Ein Buch – eine Insel – eine Erinnerung!

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Susanne Aerneckes „Tochter des Drachenbaums“ ist für mich nicht nur die Geschichte von Iriomè und Romy, sondern auch die Erinnerung an eine bezaubernde kleine Insel! La Palma, eine wunderschöne kleine Insel, die zu den Kanarischen Inseln gehört, ist der Schauplatz des Buches von Susanne Aernecke. Hier lebt die Heilpriesterin Iriomè im Jahre 1492. Nachdem die Hohepriesterin der Guanchen während eines heidnischen Rituals einen magischen Pilz zu sich genommen hat, kann sie in die Zukunft sehen und sieht nur Leid, Elend und Tod. Vor Entsetzen stirbt sie und verkündet mit ihrem letzten Atemzug Iriomè zu ihrer Nachfolgerin. Sie soll die Guanchen retten und den heiligen Pilz Amakuna beschützen. Das Unheil nimmt seinen Lauf und der spanische Eroberer Alonso Fernández de Lungo erreicht mit seiner Seemacht die Küste La Palmas, das damals noch Benahoare heißt, was in der Sprache der Guanchen soviel bedeutet wie „Meine Heimat, meine Erde“. Nachdem sie den verletzten Spanier Joaquín gerettet hat, überzeugt Iriomè ihren Stamm zu friedlichen Verhandlungen mit de Lungo, doch sie werden in eine Falle gelockt und getötet oder gefangen genommen. Iriomè wird ebenfalls verschleppt, steht aber unter Joaquíns Schutz.Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Iriomè muss fliehen. Wird sie ihre große Liebe wiedersehen und kann es eine Zukunft für sie geben?

Parallel wird die Geschichte von Romy erzählt. Sie ist Biochemikerin und arbeitet in einem Pharmaunternehmen in Augsburg 2014. Beim Klettern stürzt Romy ab und erwacht ohne jede Verletzung nach einem seltsamen Traum. Wie kann das sein? Der Sturz hätte mindestens schwere Verletzungen mit sich bringen müssen, wenn nicht gar den Tod. Seit diesem Unfall und dem merkwürdigen Traum von den Ureinwohnern La Palmas ist Romy wie besessen davon, deren Geschichte herauszufinden. Sie fliegt mit ihrer schwer kranken Freundin Thea auf die Insel und macht sich auf die Suche nach Informationen, ob diese Iriomè, die sie im Traum gesehen hat, tatsächlich gelebt hat. Dabei findent sie einen psychotropen Pilz, der scheinbar alle Krankheiten heilen kann und Romy die Möglichkeit gibt, in die Vergangenheit zu blicken und die Geschichte von Iriomè zu verfolgen. Sie nimmt den Pilz mit nach Augsburg, um ihn dort im Labor zu untersuchen. Kann tatsächlich ein Pilz unheilbare Krankheiten heilen? Aber auch die Pharmaindustrie hat Wind von der ganzen Sache bekommen und Nic Saratoga bietet Romy die Möglichkeit und das Geld, den Pilz zu erforschen. Doch will der Konzern damit wirklich Leben retten? Romy muss fliehen, um den Pilz zu beschützen. Kann sie Nic und seiner Liebe zu ihr wirklich trauen, oder ist alles doch nur Berechnung?

Die Jagd beginnt und es kommt zum Finale auf La Palma.

Das Buch von Susanne Aernecke hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Durch die ineinander verschachtelten Geschichten bleibt es immer spannend und man kann einfach nicht mehr aufhören. Die Charaktere sind genau ausformuliert und man fiebert sowohl mit Iriomè als auch mit Romy um die Rettung von Amakuna und ihre große Liebe. Ein Buch, das nicht nur eine wunderbare Geschichte ist, sondern auch einen guten Einblick in die Geschichte der Insel und der Guanchen gibt. Nicht nur für Liebhaber von Krimis und Historienromanen, sondern auch für die, die der Insel wegen ihrer Schönheit verfallen sind.

Das Buch ist im Alyna Verlag erschienen und es kann natürlich auch käuflich erworben werden, und zwar hier.

Hier könnt ihr auch euch den Trailer des Buchen anschauen und euch ein Bild von der wunderschönen Insel machen.

Auch auf der Website der Amakuna Saga gibt es viele Informationen zu dem Buch. Ein Besuch dort lohnt sich!

Wer ein bissel mehr über Susanne Aernecke erfahren möchte, kann hier einmal vorbei schauen.

Ich hatte das Glück, das mir Susanne Aernecke ein paar Fragen beantwortet hat.

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Woher kommt die Idee, ein Buch zu schreiben und dann noch gleich drei Genres miteinander zu verbinden?

Ich verbringe viel Zeit auf der Insel La Palma, die mir zur zweiten Heimat geworden ist. Klar, dass ich mich auch mit der Geschichte und der Kultur der Ureinwohner beschäftigt habe. Auf ihre einstigen Wohnhöhlen und Kultplätze stößt man hier ja überall. Ich komme ursprünglich aus dem Bereich Dokumentarfilm, aber da es die Guanchen leider nicht mehr gibt und auch wenig Recherchematerial vorhanden ist, ging plötzlich meine Fantasie los und ich wollte einen Roman schreiben. Allerdings keinen rein historischen, da ich die Gegenwart für mindestens genauso spannend halte. Und so habe ich mich für zwei Zeiten entschieden. Zumal sich die Grundelemente einer guten Geschichte in jede Zeit packen lassen. Liebe, Hass, Gier, Neid, Macht.  Und so kam eben eine Liebesgeschichte mit Thrillerelementen und historischem Hintergrund raus. Nicht zu vergessen die mystischen Elemente, die wir im realen Leben manchmal übersehen.

Gibt es tatsächlich lebende „Personen“, aus denen dann Romy, Iriomè und die anderen entstanden sind?

Nein, nicht wirklich, aber ich habe Menschen befragt, die sich in Bereichen, die für meine Protagonisten wichtig sind, auskennen. Meine Schwester zum Beispiel klettert und arbeitet im Krankenhaus. Eine Freundin von mir lebt in Valencia und hat sich intensiv mit der spanischen Geschichte während der Maurenzeit beschäftigt. Was allerdings Charakter und Handlungsweise vor allem von Iriomé und Romy betrifft, habe ich mich sicher auch oft an mir selbst orientiert.

Wann wird es ein „Wiederlesen“ mit Iriomè und Romy geben?

Wenn alles gut geht Ende nächsten Jahres. Das dramaturgische Gerüst für die Geschichte steht. Ich werde im September eine Reise in die USA und nach Panama unternehmen, wo der zweite Teil der Amakuna-Saga hauptsächlich spielt. Es ist für mich immer ganz wichtig, die Haupthandlungsorte auch wirklich zu kennen, um beschreiben zu können, wie es dort aussieht, wie es riecht und auf was für Menschen man dort trifft.

Medizin, Biologie, Wissenschaft – gibt es in Ihrem Leben dazu einen besonderen Bezug?

Eigentlich nicht. Nur die Neugierde. Ich freue mich immer in einem neuen Feld zu recherchieren. Außerdem braucht jede Geschichte einen mächtigen „Bösen“ und da schien mir die Pharmaindustrie recht passend.

Was macht eine Autorin auf einer wunderbaren Insel, wenn sie nicht schreibt?

Oh, da gibt es immer etwas zu tun. Ich habe einen großen Garten, der von Mai bis Oktober täglich gegossen werden muss und während der übrigen Monate ziemlich zuwuchert. Am Haus ist auch immer wieder etwas kaputt. Dann unternehme ich natürlich nach wie vor Ausflüge zu entlegenen Plätzen, die kaum jemand kennt, treffe regelmäßig meine Freunde und gehe auf Fiestas und Konzerte. Langweilig war mir bisher noch nie. Im Gegenteil, manchmal habe ich das Gefühl, auf der Insel sind die Zeitfresser unterwegs. Man ist gerade erst aufgestanden und fünf Minuten später scheint die Sonne schon wieder unterzugehen.

Welcher Autor ist ihr Lieblingsautor, bzw lesen sie gerne in ihrer Freizeit?

Ich lese  meistens Bücher, die sich auf das Thema beziehen, mit dem ich mich gerade beschäftige. Und das sind oft auch Sachbücher. Als Romanautorin schätze ich sehr Elizabeth George. Aber um mich zu entspannen oder abzulenken sehe ich mir amerikanische Fernsehserien an. Manchmal gleich fünf Folgen am Stück, wenn es besonders spannend ist. Es gefällt mir gut, dass hier Zeit ist Charaktere wirklich detailliert zu zeichnen. In normalen Hollywood-Spielfilmen geht es ja doch oft nach Schema F und für mich ist das meiste voraussehbar.

Was mögen Sie lieber Ebook oder Printausgabe?

Da ich viel unterwegs bin, wären Ebooks für mich eigentlich praktisch, aber aus irgendeinem Grund schleppe ich noch immer Bücher durch die Gegend. Gewohnheit? Altmodische Marotte? Keine Ahnung?

Wo ist ihr „Zuhause“, La Palma oder München?

Immer mehr auf La Palma. Aber im Grunde brauche ich beides. Die Ruhe auf der Insel und dann wieder die Reize von Großstädten wie München oder Berlin. Außerdem habe ich  noch viele Freunde und Kontakte in Deutschland, die ich pflegen möchte. Das Internet macht natürlich vieles einfach. Man kann heute an den entlegensten Plätzen der Welt arbeiten. Aber da ich in deutscher Sprache für Deutsche schreibe, wird dieses Land und seine Gesellschaft immer ein Teil von mir sein.

Was lieben sie besonders an Spanien und was an Deutschland?

An Spanien, beziehungsweise den Kanaren (ist schon ein Unterschied) natürlich das Wetter, die unglaubliche Vegetation, das Meer, die Entspanntheit der Menschen, die Ruhe, die einem die Möglichkeit gibt in sich hineinzuhorchen und Geschichten zu entdecken.

In Deutschland, besonders in Berlin, genieße ich die vielen kulturellen Möglichkeiten, Theater, Konzert, Kino, schicke Restaurants aber auch die Beschäftigung mit den aktuellen politischen und sozialen Problemen.  Es ist der Abstand vom einen wie vom anderen, der mich die Dinge besser verstehen lässt. Und manchmal ist es auch die Sehnsucht nach dem einen oder dem anderen, die mich Worte finden lässt, die Seelenzustände meiner Romanfiguren besser zu beschreiben.

Phantasieren wir mal ein bissel rum, welche Schauspieler würden Sie sich bei einer Verfilmung wünschen?

Oh, da habe ich noch nicht drüber nachgedacht. Und es käme auch darauf an, ob es eine deutsche oder internationale Produktion würde. Aber die Amakuna-Saga auf der Leinwand oder auf dem Fernsehschirm zu sehen, fände ich schon super.

Vielen Dank an Susanne Aernecke für das kleine Interview!

 

Für mich hat dieses Buch etwas Besonderes. 1996 habe ich dort einen wunderbaren Urlaub verbracht und die Schönheit der Insel kennengelernt. Ich war doch zusammen mit vier Menschen, die mir viel bedeuten. Einer davon war mein Bruder Uwe. Er liebte die Insel sehr und hat viele Urlaube, sehr schöne Urlaube auf seiner Isla Bonita verbracht. Einmal waren wir zusammen dort und wollten eigentlich immer nochmal zusammen dorthin. Leider wird es das nicht mehr geben. Uwe ist genau heute vor 2 Jahren verstorben. Ich vermisse ihn sehr und möchte diesen Beitrag ein bisschen ihm widmen. Das Buch hätte ihm sehr gut gefallen und ich sehe sein strahlendes Gescht vor mir, wenn er über die Insel gesprochen hat.

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Ich vermisse dich so sehr!

Jetzt hab ich zum Schluss noch etwas für euch. Ich verlose zwei Exemplare des Buches von Susanne Aernecke unter allen, die bis Sonntag, den 23.8.15, 18 Uhr hier einen Kommentar hinterlassen. Bitte, falls ihr das noch nicht gemacht habt, registriert euch als Follower, damit ich euch auch benachrichtigen kann! 🙂

Es grüßt euch aus der Sofaecke

Heike

2 Gedanken zu “Ein Buch – eine Insel – eine Erinnerung!

  1. Hallöchen 😉
    Wie immer bin ich mal wieder begeistert von deiner Rezension. Sie macht eindeutig Lust darauf dieses Buch zu lesen.;)
    Liebste Grüße
    Anne

  2. Liebe Heike,
    durch deine Rezension steht nun ein weiterer Titel auf meiner langen Liste der Bücher die ich noch lesen möchte. Grade die Vermischung verschiedener Genres macht mich neugierig.
    Liebe Grüße
    Andrea

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